Das italienische Kollektiv Malmadur lädt das Publikum zu einem Spiel um die „größte Tragödie der Menschheit“ ein. Im K.-o.-Verfahren wählt das Publikum zwischen zwei Tragödien die je „größere“ aus und bringt sie so in die nächste Runde. Der Wettbewerb der Katastrophen führt von kleinen zu großen Tragödien vom Banalen zum Weltgeschehen. Immer wieder geht es dabei um die Frage, was die Tragödie ausmacht, was sie beschreibt, welchen Schmerz, welches Unglück sie der Welt präsentiert. Als Kategorie des Theaters beschreibt die Tragödie eine Katastrophe, die durch menschliches Handeln ins Rollen gebracht, aber durch menschliches Handeln nicht abgewendet wird. Mit dem Zeitalter der Medien scheint die Vorstellung von dem, was tragisch ist, zu einer wichtigen Währung geworden zu sein. Tragödien gehen viral, werden ausgebeutet, politisiert und verkauft, ebenso wie der Schmerz, das Mitgefühl, die Angst und die Wut. Sind es vielleicht solche Spektakel, die uns am Denken hindern?
Jacopo Giacomoni, *1987, hat einen Abschluss in Philosophie und ist Theaterautor und Performer. 2025 gewann er mit seinem Stück TACET den Autorenwettbewerb der Biennale Teatro in Venedig. Seit 2013 ist er Teil des Theaterkollektivs Malmadur, was im norditalienischen Dialekt so viel wie „unreif “ bedeutet. Mit Malmadur arbeitet Giacomoni an neuen Versuchsanordnungen für ein Theater, das Darstellende und Publikum gleichermaßen ins Spiel bringt. DIE GRÖSSTE TRAGÖDIE DER MENSCHHEIT ist seine erste Regiearbeit.
Mit David Angeli, Theresa Maria Schlichtherle
Regie Jacopo Giacomoni
Dramaturgie Jacopo Giacomoni Dramaturgische Beratung Gaia Bautista Organisation Marco Tonino Kommunikation David Angeli Assistenz Chiara Uliana Kostüme in Zusammenarbeit mit Angie Power Produktion Malmadur & Evoe! Teatro Fotos Elisa Vettori, Matteo de Mayda (Portrait Jacopo Giacomoni) In Zusammenarbeit mit Teatro Stabile di Bolzano, Centro Servizi Culturali S. Chiara di Trento Mit der Unterstützung von Fondazione CARITRO
Finalistentext des Network Dramaturgie Nuova 2020. Ausgewähltes Projekt 2022 im Rahmen der Ausschreibung „Piattaforma per la circuitazione dello spettacolo professionale in Trentino-Alto Adige”. Gefördert von TSB, CSCSC, CTT. – Gewinnerprojekt der Ausschreibung / Winning project of the call for proposals „HUMUS 2024” des / by IAC – Centro Arti Integrate di Matera in der Kategorie / for the section „Politica e terreno comune”.
Hinweise zu Stückinhalten